In der Nacht vom 1. auf den 2. Januar 2013 war es dann so weit. Die Wolkendecke brach ab und an etwas auf und die Sterne ließen sich halbwegs beobachten. Mit dem Fernglas ging das ganz wunderbar, mit der Kamera hatte ich ein wenig zu kämpfen. Zunächst dauerte es meist zu lange, die Kamera auf einen bestimmten Punkt am Himmel auszurichten und diesen dann vernünftig zu fokussieren. In dieser Zeit schob sich meistens schon die nächste Wolke zwischen Linse und Stern. Als es dann mal eine längere Lücke gab, zeigten die Fotos, dass es durchaus sinnvoll ist, bei einem bis zum Anschlag ausgefahrenen Teleobjektiv den Selbstauslöser zu benutzen. Nachdem ich von dieser Erkenntnis ergriffen wurde, gönnten mir die Wolken keinen weiteren Blick auf die Sterne, weswegen die Bilder ziemlich mies und verwackelt sind.
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Jupiter (02.01.2013; 0:13 Uhr) |
Der zentrale helle "Stern" ist Jupiter, man sieht ihn in einer Reihe mit vier weiteren "Sternen". Diese sind von links nach rechts: Ganymed, Europa, Kallisto und HIP 20417 A. Der vierte galileische Mond Io befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahme direkt vor Jupiter und ist deswegen nicht zu sehen. Das verwaschene Objekt in der Bildmitte ist eine Spiegelung Jupiters in der Fensterscheibe. Oberhalb von Jupiter sind zwei eng beisammen stehende Sterne zu sehen. Es handelt sich dabei um κ1 Tau (HIP 20635) und κ2 Tau (HIP 20641) aus dem Sternbild Stier.
Markant sind noch die vier Sterne rechts von Jupiter. Sie bilden eine Art Blitz. Von oben nach unten sind das 56 Tau (HIP 20186), 51 Tau (HIP 20087), 53 Tau (HIP 20171) und ω Tau (HIP 19990). In der unteren Bildhälfte findet man links der Mitte noch Ain (ε Tau [HIP 20889]). Die lichtschwächeren Objekte sollen hier nicht weiter erläutert werden.
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Jupiter im Stier (02.01.2013; 0:16 Uhr) |
Auf der zweiten Aufnahme dominieren die Wolken. Nebenbei sieht man deutlich, dass die Aufnahme verwackelt ist. Dargestellt ist der gleiche Himmelsabschnitt wie oben, jedoch mit geringerer Brennweite. Jupiter ist deutlich zu sehen, seine Monde kann man erahnen. Der helle Stern in der linken Bildhälfte Ist Aldebaran (α Tau [HIP 21421]), zudem sieht man die Hyaden.
Im oberen linken Bildteil versteckt sich noch eine kleine Überraschung. Man sieht aus Richtung der Bildecke eine Reihe von Sternen, nämlich von oben links nach unten rechts i Tau (HIP 22565), HIP 22349, dann nah beieinander HIP 22176 und HIP 22161, sowie HIP 21923. Unterhalb des "Doppelsterns" und des letztgenannten sieht man noch einen Lichtpunkt. Das ist kein Stern, sondern (4) Vesta, ein Asteroid aus dem Asteroidenhauptgürtel zwischen Mars und Jupiter.
Durch das Fernglas konnte man die Plejaden deutlich erkennen, für ein Foto waren zu viele Wolken im Weg. Alle Aufnahmen entstanden im Lichtsmog einer Stadt, weswegen ich von einigen Details überrascht war.
Später brach die Wolkendecke ab und zu lange genug auf, um den Mond abzulichten. Hier habe ich seine Helligkeit ziemlich unterschätzt, weswegen ich viele stark überbelichtete Bilder habe. Einzig folgende Aufnahmen sind halbwegs ansprechend und gelungen.
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Mond I (02.01.2013; 2:20 Uhr) |
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Mond II (02.01.2013; 2:21 Uhr) |
Zum Schluss habe ich noch ein langzeitbelichtetes Foto aus meinem Fenster aufgenommen. 30 Sekunden um 2:29 Uhr morgens.
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02.01.2013; 2:29 Uhr |
Die Wolken sehen zwar ganz nett aus, ohne wäre mir der Abend allerdings lieber gewesen.